Tag 14 | 22.Juni.2019 | Samstag

Heute haben die beiden prima im Zelt geschlafen. Kay hat sich an die dünne Unterlage gewöhnt, keine Rückenschmerzen mehr. Für Mae sind harte Unterlagen kein Problem, auf den Philippinen ist das normal. Der abendliche Spaziergang am Fluss und der Wein taten sicher ihr übriges, zur noch halb vollen Flasche im Zelt wurde noch einen Liter lokalen Cabernet Sauvignon vom Campingplatzbesitzer für 2,5 € gekauft, und da wir wenig Platz haben musste der zu später Stunde beim planen der morgigen Route (ohne Glas 😬) großzügig vernichtet werden. 

Das quaken der Frösche am nahen Bach und zirpen der Grillen ist zwar laut aber nicht störend-so viel Natur hatten wir schon lange nicht mehr. 

Zwischen 7 und 8 Uhr erwachen all die anderen Camper um uns herum. Die Wärme und Sonne schaffen es dann auch uns aus den Federn zu holen. 

Ungekochte Kartoffeln

Die frischen Brötchen waren klasse, nach dem Kaffeewasser ging beim Kartoffel kochen das Benzin im Kocher aus. Absaugen aus dem Tank der GS klappte nicht da dieser zu leer war (beim geglückten Test zu Hause war natürlich vollgetankt 🙂). 

Heute fahren wir zu POI rund um unseren Zeltplatz Polje, Mae hat ein paar interessante Punkte auf einer Rundtour von 220 km gefunden. 


Gefahrene Kilometer: 168 km.

Gefahrene Kilometer: 8 Std.

Zweiter Stopp heute ist der Aussichtsturm ‚Sveti Peter Dvor‘ mitten im Wald auf einem Berg. Wir werden ihn nicht erreichen. Nach 8 km Schotter/Waldweg ist es noch ein Stück Fußmarsch steil bergauf quer durch den Wald, das macht keinen Sinn. Nächstes Mal: Nur Ziele die direkt anzufahren sind. 

PS: Kay gefallen per sé alle Stopps in den Bergen, möglichst hoch, dort ist es nicht so warm wie im Tal 😉. 

An der nächsten Tankstelle heißt es erst mal die GS und noch wichtiger die Flasche des Kochers zu füllen, dann können wir Mittag essen. Kartoffeln, Salat, Brot und Wurst stehen auf dem Speiseplan. 

Das sich vor uns aufbauende Unwetter hat uns unmittelbar vor dem nächsten POI zum umdrehen gezwungen. Zum Glück haben wir ein paar hundert Meter vorher diese kleine Tankstelle an der Straße erspäht, das hat uns vor dem Regen Bad gerettet. Viel Platz war nicht unter dem kleinen Dächle‘, und so hat unsere Fahrer ganz langsam den Tank und die PRIMUS-Kocherflasche gefüllt. Es goss wie aus Kübeln, bald auch mit Blitz und Donner. Dann noch zwei gemütliche Kaffee aus dem dortigen Automaten geholt, ein Sandwich, und als das alle war und wir immer noch hungrig (unser geplantes Mittagessen neben der Zapfsäule auf ‘nem Benzinkocher zuzubereiten wäre doch zu gewagt), hat es noch eine Packung Chips und Cola für die beiden gegeben. 

Bei dem sintflutartigen Regen traute sich der Tankwart sicher nicht uns wegzujagen-es hätte eh nix genützt. 

Mae hat inzwischen das gratis Tankstellen-WiFi genutzt, um mit ihrer Trauzeugin Geraldine in Skopje, Mazedonien zu skypen. Dort kam unser vorausgeschicktes Paket mit Geschenken für das Baby Cheska, Landkarten für uns von Griechenland bis nach Asien und Kardanöl für die GS heute an.

Skyping with Chezka

Auf 2/3 Weg zum geplanten Endziel machten wir kehrt, es würde zu spät werden. In dieser Richtung sagte das Regenradar eine weitere Starkregenfront für unsere Ankuftszeit voraus-die uns dann den Heimweg bis 22:30 h entlang begleiten würde. Nein danke. Dann schon lieber umdrehen & einen neuen interessanten Heimweg suchen.

Spät Mittagessen wegen das Regen | Kay is always watching the Rain Radar

Auf den letzten 45 min führte dieser über rund 20 km Waldweg. Split und Schotter statt Asphalt. Nach einiger Zeit fühlt sich Kay darauf recht sicher. In Wahrheit wohl eher mutig als sicher. Plötzlich ist nur noch Matsch vor uns. Das Hinterrad gleitet seitlich ab, dann verliert auch der Vorderreifen die Spurführung. Ein Zug am Kupplungshebel und beherztes `nicht-lenken` retten uns gerade noch vor dem Sturz. Mae war schon zum Absprung bereit. Zu unserem Glück waren wir nicht zu schnell und es ging 50 m geradeaus. Schwein gehabt. Ab jetzt langsamer!

Im Wald besuchen wir im Dämmerlicht noch ein Gräberfeld aus den Tagen nach dem 2. Weltkrieg als hier in der Gegend viele Untaten geschahen. 

Gestern war der längste Tag des Jahres, so ist es noch ein wenig hell bevor wir gegen 21:30 auf dem Campingplatz ankommen. 

Regen holte uns ein auf den letzten 10 min, aber da es warm ist – kein Problem. Man gewöhnt sich ans schwitzen, ich zumindest. Für Mae gibt es das nicht. Sie rennt in ihrer Schutzkleidung, Helm und Stiefeln bei über 30 Grad den ganzen Tag umher und fühlt sich wohl, während Kay schon nach einer Minute in Bekleidung trieft. Bei der morgendlichen Abfahrt, sowie nach jeder Pause fragt Kay sie ob sie abfahrbereit ist. Wirklich bereit. Bereit-bereit. Erst wenn sie auch in Helm und Handschuhen vor ihm steht zieht er seine Jacke an.

Angekommen vertilgen die beiden Mae´s schmackhaftes Abendessen, Hühnchenschnitzel mit Paprika um 22:30 🙂

Während des Essens laden die Intercoms unserer Helme und die GoPro-so sind wir was das angeht für die Fahrt nach Zagreb morgen vorbereitet. 

Die (3 🤪) benutzten Handys, Navi, Stirn- und Zeltlampen und die Powerbank werden während der Fahrt über die GS geladen. Generation Y eben. Karten waren bisher nicht nötig/vorhanden, GoogleMaps & Garmin machen‘s möglich. 

Das wird sich ab der Türkei sicher ändern. Bisher schauen uns aber die Leute oft komisch an wenn wir uns bei einem Stopp über die Mikrofone an den blau Blinkenden Headsets an den Helmen unterhalten, gleichzeitig hat jeder ein Smartphone in der Hand um nach Weg oder Wetter/ Regen zu schauen und das Ergebnis dann ins sprechende Navi am Mopped zu tippen. 

Gut dass auch die Beschaffung des Equipments ein Ende hat. All die Ausrüstung zu besorgen, Bewertungen zu vergleichen, in diversen Shops auszuprobieren war über kurz oder lang zermürbend. Bisher fehlte nur für Mae ein Becher den wir aber in Ljubljana besorgen konnten.

Der Regen stoppt um 23 h, da können wir trocken Fußes ins Zelt. Heute nacht sind wir endlich allein auf der Zeltwiese 😈. 

Schlaft gut, H1.